Interdisziplinäre Notfallstation
Notfallstation im Aufwind
Die Übernahme der hausärztlichen Notarztnummer ab dem 1. Februar 2022 prägte das vergangene Jahr. Das interdisziplinäre Notfallteam nahm diese Herausforderung an. Das hohe Patientenaufkommen an den Wochenenden sowie Feiertagen erforderten eine Optimierung der personellen und räumlichen Ressourcen. Interne Prozesse und Abläufe wurden deshalb laufend angepasst.
Triage der Notfälle nach ESI
Legende
- ESI 1: sofortige lebensrettende Massnahmen (Bsp. Reanimation, Intuabtionspflichtige Intoxikation)
- ESI 2: Hochrisikosituation (Bsp. Stroke, Herzinfarkt, Hochgeschwindigkeitstrauma, etc.)
- ESI 3: Notfalleintritt mit vielen Ressourcen; Blutentnahme, Infusion, EKG, Sonographie, CT, MRI, Röntgen etc. (Bsp. Schenkelhalsfraktur, Pneumonie)
- ESI 4: Notfalleintritt mit stabilen Vitalzeichen und einer Ressource wie Blutentnahme, Infusion, EKG, Sonographie, CT, MRI, Röntgen etc.
- ESI 5: Notfalleintritt ohne Ressourcen (Bsp. Medikamentenabgabe, Bescheinigung Arbeitsunfähigkeit etc.
Dies geschah zur Steigerung der Effizienz und um die Sicherheit und Versorgungsqualität weiterhin auf hohem Niveau halten zu können. Das Notfallpersonal wurde speziell auf die Telefontriage geschult, da die beliebte Notfallnummer 230 30 30 weiterhin rege genutzt wird. Durchschnittlich 400 zusätzliche Telefonanrufe pro Monat und eine Steigerung der Notfallpatientenzahlen um fast 20% auf fast 9‘400 Notfälle im Jahr 2022 waren das Ergebnis. Durch die bereits etablierte ESI-Triage wurden schwerkranke Notfälle trotz hohem Patientenaufkommen sofort und unverzüglich erkannt und behandelt.
Die Aus- und Weiterbildung der Notfallmitarbeitenden ist unser grosses Anliegen. Die Anerkennung der Interdisziplinären Notfallstation als Weiterbildungsstätte war ein wichtiger Meilenstein. So können sich Assistenzärztinnen und -ärzte 1 Jahr an ihre Facharztausbildung «Allgemeine Innere Medizin FMH» anrechnen lassen. Dass die Qualität und das Ausbildungsniveau der Weiterbildung stimmt, zeigt auch die unabhängige externe Evaluation mit der hervorragenden Note 5.9 von 6. Auf dieses Resultat sind wir stolz.
In Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, dem Kantonsspital Graubünden führten wir auch im 2022 wieder unser jährliches Simulationstraining durch. Im hauseigenem Schockraum wurden in vertrauter Umgebung akute Szenarien trainiert, um die nötige Sicherheit und Routine in der Patientenversorgung weiter auszubauen.
Entwicklung Fälle auf der Notfallstation
Hanni Verling
Leiterin Notfallpflege Notfallstation
Dr. med. Nicolas Beerle
Ärztlicher Leiter Notfallstation
Statement Dzevdjet Kuljici Studierender dipl. Experte Notfallpflege NDS HF
Mein Werdegang im Landesspital fing mit dem Studium zum Pflegefachmann HF an. Mit dem Abschluss sowie internen Wechsel auf die Notfallstation bot sich die Möglichkeit für das Nachdiplomstudium zum dipl. Experten Notfallpflege. Diese Ausbildung dauert zwei Jahre berufsbegleitend und erweitert die Fachkompetenz in akuten Notfallsituationen. Dank der Weiterbildung und Erfahrung kann ich mein Team bei der Verbesserung der Qualität unserer Notfallstation unterstützen und unseren Patientinnen und Patienten eine professionelle und qualitativ hochwertige Pflege bieten.