Pflege
Sobald man die Antwort hat…
… ändert das Leben die Frage. Nachdem wir 2022 bereits viele Antworten auf die Covid- Pandemie hatten, haben sich andere Fragestellungen aufgetan. Fragestellungen, die nicht alle neu sind, die aber weltweit die Pflege beschäftigen. Mehrere Entwicklungen der vergangenen Jahre haben neue Dimensionen aufgezeigt und fordern neue Antworten auf allen Ebenen.
Der Begriff Pflegenotstand existiert seit den 70er-Jahren. Berufsverbände auf internationaler Ebene weisen immer wieder auf diese Problematik hin, ebenso die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltbund der Pflegefachpersonen (ICN).
Das fehlende Pflegefachpersonal war das Nadelöhr während der Pandemie und fehlte auch nach Abflachen der Infektionskurve. Dies zeigt, dass sich die Situation 2022 stark akzentuiert hatte. Es erfolgten Berichterstattungen über den Mangel an Pflegefachpersonen und Institutionen konnten aufgrund des fehlenden Fachpersonals nicht alle Betten betreiben. Am Landesspital ist es gelungen, ohne nennenswerte Einschränkungen alle Leistungen anzubieten. Das war jedoch nur unter dem unermüdlichen Einsatz aller, die im Dienst der Patientinnen und Patienten tätig sind, möglich. Dafür gebührt allen ein ganz grosser Dank.
Die demografische Entwicklung wird die Patientenstruktur verändern, da die zunehmende Multimorbidität einen noch stärkeren interdisziplinären, multiprofessionellen Ansatz erfordert; der Bedarf an Pflegefachpersonal wird steigen. Weiter wird sich die Arbeitswelt durch den Generationenwechsel neu gestalten. Es sind «New Work»- Ansätze gefragt, um die Attraktivität vom Pflegeberuf und die Vereinbarkeit mit dem Privatleben zu erhalten. Dies ist in 24/7-Betrieben eine besondere Herausforderung.
Deshalb haben wir die Thematik in den aktuellen Strategiezyklus aufgenommen und bereits mit dem Pflegekader in Workshops Ziele abgeleitet. Allerdings sind auch Lösungen auf politischer Ebene gefragt. Wenn die umliegenden Länder die Arbeitsbedingungen der Pflegefachpersonen nachhaltig verbessern, hat dies auch direkte Auswirkungen auf Liechtenstein.
Thomas Tschirky,
Leiter Pflege
Statement Fatma Dasgin Studierende Dipl. Pflegefachfrau HF
Trotz seiner Kleinheit stellt das Landesspital den Lernenden sehr viele individuelle Lernfelder zur Verfügung, die sowohl zur fachlichen wie auch persönlichen Weiterentwicklung führen. Dies erlebte ich bereits während meiner Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit und ebenfalls aktuell, während meines Studiums zur Dipl. Pflegefachfrau HF. Dank den verschiedenen Praktikas, welche einen tiefen Einblick in unterschiedliche Bereiche ermöglichen – beispielsweise Notfall, IMC oder Radiologie, aber auch ausserhalb des Spitals in der Spitex oder im Altersheim – werden das Fachwissen und die Erfahrung sukzessive erweitert. Ich spüre dabei auch die gute Zusammenarbeit in den Teams und erlebe eine vertrauensvolle Führung und enge Begleitung durch die Bildungsverantwortlichen.